Am Ostasiatischen
Seminar -
Abteilung Japanologie der Universität zu Köln - hat sich
ein Forscherteam
gebildet,
in dem Dozenten, Studenten, eine Schriftexpertin und ein Fotograf
gemeinsam
die Holzschnittserien zur Tôkaidô, der bedeutendsten
Überlandstraße
des vormodernen Japans, erforschen wollen. Die Ergebnisse sollen in
Zusammenarbeit
mit dem Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin und dem
ProjektTeam
Dr. Simmen, ebenfalls Berlin, in einer Ausstellung, einem Katalog und
einer
CD-R veröffentlicht werden.
Als Forschungs- und
Ausstellungsmaterial
wurden Holzschnittserien (ukiyo'e) über die bedeutendste
Überlandstraße
Japans, die Tôkaidô ("Ostküstenstraße")
gewählt.
Die
"53 Stationen-Folge der
Tôkaidô"
ist bis heute ein allen Japanern bekanntes und bei Schriftstellern,
Dichtern
und Künstlern noch immer beliebtes Motiv.
Aus dem vormodernen
Japan existieren
dazu weit über 100 Holzschnittserien, die
zwischen 1804 und 1867
geschaffen
wurden. Diese bieten eine Fülle von Informationen
zur Kultur der
späten
Edo-Zeit. Davon sind jedoch nur Serien von Hokusai und vor allem
Hiroshiges
sogenannte Hôeidô-Serie weltberühmt geworden. Das
Thema
"Leben und Reisen entlang der Tôkaidô" war beim Publikum
und
fast allen bekannten ukiyo'e-Künstlern des 19.Jahrhunderts sehr
populär.
Nicht zuletzt aus diesem Grund gaben die Verleger bei
ihren
Holzschnittmeistern über
einen Zeitraum von ca. 40 Jahren immer wieder neue Variationen dieser
Serien
mit ihren jeweils ca. 55 Blättern in Auftrag. Sie stellen
eine quantitativ wie
qualitativ
unermeßliche Fundgrube für kulturgeschichtliche Studien dar,
wurden bisher jedoch noch nie systematisch untersucht und
ausgewertet.
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